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Geschichtliches

Die Ev. Martinsgemeinde wurde 1964 gegründet. Die Kirche wurde nach Plänen und unter Leitung des Offenbacher Architekten Fritz Reichard (1920-2008) als „Gotteshaus in modernem Baustil“ errichtet. Konzipiert ist sie als freistehende Hallenkirche mit Pultdach über quadratischem Grundriss. Sie bietet  zu dieser Zeit etwa 130 Besuchern Platz. Mithilfe einer Faltwand lässt sich der angrenzende Gemeinderaum mit dem Kirchenraum verbinden. An der Ostseite der Kirche steht separat der 15 Meter hohe Glockenturm. Eine Sandsteinmauer verbindet Kirchenbau und Turm miteinander.

Das heutige Aussehen der Kirche ist auf  Umbau- und Erweiterungsarbeiten durch das Architekturbüro Christof Jaedicke aus Dieburg im Zeitraum 1984/85 zurückzuführen. Angegliedert wurde ein zweigeschossiger Bau im Westen, durch den der Besucher heute die Kirche betritt. Der im Erdgeschoss gewonnene Raum kann ebenfalls durch eine Faltwand zum Kirchenraum hin geöffnet werden, so dass unsere Kirche heute insgesamt etwa 250 Besucher aufnehmen kann. Das ursprüngliche Portal ist erhalten und wurde im Anbau unverändert wieder eingesetzt.

Seit 1992 ist das Pfarrbüro in einem eingeschossigen Neubau untergebracht. Dieser schließt sich östlich an den Kirchenbau und an die Sandsteinmauer hinter dem Glockenturm an.

Zur Zeit seiner Erbauung entspricht der Kirchenbau den wichtigsten Forderungen der Baukunst am Anfang der 60er Jahre. Zu diesen Prinzipien zählt in erster Linie die Materialsichtigkeit: Sowohl am Außenbau als auch im Innern unserer Kirche werden hauptsächlich sichtbar belassene Baustoffe wie Naturstein und Holz verwendet. Augenfällig ist dabei die Sandsteinwand an der Altarseite, die der Kirche ihren besonderen Charakter verleiht, und ebenso die hölzerne Decke, deren sichtbare Konstruktion ebenfalls erhalten ist. Auch die dem Gartenbereich zugewandten Seiten, die Süd- und Westwand, sind aus Holz erstellt und enthalten im unteren Bereich je eine horizontal verlaufende, mehrteilige Fensterreihe. Durch das große, vertikal angeordnete Fenster, das heutige „Martinsfenster“, und die bodennahe Anordnung der übrigen Fenster wird optisch eine direkte Verbindung zwischen Sakralraum und umgebender Natur hergestellt.

Das Prinzip der Materialsichtigkeit wird konsequent auch in der Inneneinrichtung weitergeführt. So erhält der Kirchenraum nicht nur Altar, Kanzel, Kreuz und ehemals Kirchenbänke aus Holz, sondern die Bestandteile des Interieurs sind dabei auch farblich und stilistisch aufeinander bezogen. Das Bestreben, ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, ist hiermit eindrucksvoll gelungen.

Dagmar Hartmann

Impressionen

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